[Rezension] "Eden & Orion: Lichtjahre zu dir" von Helen Douglas
Reihe: Eden & Orion, Band 2
Autorin: Helen Douglas
Genre: Jugendbuch, Science Fiction
Verlag: FISCHER Sauerländer (22. August 2013)
ISBN: 978-3737364867
Seiten: 282
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 17 Jahre
Einstieg ins Buch:
Sie tanzte mit einem anderen.
Der Prolog macht uns zu Beobachtern einer Szene, die sich ungefähr vier Monate nach dem eigentlichen Start der Geschichte abspielt. Dies ist sehr geschickt gewählt, da man während der ganzen Lektüre immer wieder daran denkt und sich überlegt, ob sich der Prolog wirklich so bewahrheiten wird.
Helen Douglas tischt uns in "Lichtjahre zu dir" sehr viele Klischees auf. Ein äusserst attraktiver und geheimnisvoller Schüler will sich unbedingt mit einer "Aussenseiterin" abgeben - und fast aussschliesslich mit ihr. Also ist der erste Band von "Eden & Orion" eine totale 0815-Highschool-Story wie es sie schon so oft auf dem Buchmarkt gibt? Ja und Nein.
Ja, weil die Autorin wirklich das ganze Spektrum an Klischees einbaut und auch das Fettnäpfchen 'bester Freund verliebt sich in seine Sandkastenfreundin, die von alledem nichts mitbekommt' nicht auslässt.
Nein, weil die Geschichte einen Science-Fiction-Hintergrund hat und zudem auch eine Zeitreise beinhaltet. Nein, weil Helen Douglas mit witzigen Details auftrumpft und auch nein, weil es mir einfach grossen Spass gemacht hat, dieses Buch zu lesen.
Ryan sorgte wirklich ständig für neue Überraschungen. Manchmal wirkte er so normal wie jeder andere und in der nächsten Sekunde wie von einem anderen Stern. Wie konnte es sein, dass er nicht wusste, was Burger waren? (Seite 38)
Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Eden erzählt. Sie ist wirklich eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schliesst - und das, obwohl ich sie nicht immer ganz verstehen kann - aber vielleicht auch gerade deswegen, denn das macht sich so schön menschlich, so schön 'teenager-haft'. Sie ist liebenswürdig und gutherzig, wird zwar von Ängsten geplagt, wagt aber auch den Blick zu den Sternen.
"Wer braucht schon eine Astronomie-AG, wenn er dich hat?", fragte ich. (Eden zu Ryan, Seite 45)
Ryan ist der attraktive Neue, der sich kaum in die Karten schauen lässt. Und auch nachdem er sein Blatt offen hinlegen musste, war ich mir nie sicher, ob er mit falschen Karten spielt oder sogar noch einen Joker im Ärmel hat.
Helen Douglas schreibt in einfachen, kurzen und klaren Sätzen, so dass sich das Buch wie von selbst liest. Schnell ist man in die Geschichte eingetaucht und obwohl für mich sehr vieles vorhersehbar war und sich für mich zwei, drei Ungereimtheiten offenbarten, rätselte und bangte ich mit Eden und Ryan mit, schmiedete Pläne und versuchte den 'Bösen' zu entlarven.
Das Ende hat mich dann doch etwas überrascht und obwohl uns für einmal kein fieser Cliffhanger erwartet, bin ich gespannt, wie es in Band 2 weiter gehen wird.